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26.-30.03.2018

Jugendforum - Gedenkstättenfahrt

2016 besuchten die Jugendlichen die Stadt der faschistischen Bewegung München, Stätten des antifaschistischen Widerstandes u.a. mit der "Weißen Rose" oder Georg Elser und dem ersten durch die Nazis geschaffenen Konzentrationslager Dachau.

Im folgenden Jahr erfuhren die Mädchen und Jungen in Tschechien von der Schreckensherrschaft des stellvertretenden Reichsprotektors für Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, dem "Henker von Prag". Sie besuchten Lidice. Dieser Ort und fast alle dort lebenden Menschen wurden nach einem Attentat auf Heydrich vernichtet. Das Getto Theresienstadt wurde besucht; ebenso Orte der jüdischen Geschichte in Prag.

Nun standen die wieder höchst interessierten Teilnehmer in Auschwitz-Birkenau an der Stelle, wo die Eisenbahngleise abbrachen.

Vor allem jüdische Frauen, Männer und Kinder wurden in Viehwaggons der Deutschen Reichsbahn von Dachau, Theresienstadt aber auch von Berlin-Wannsee und anderen Orten aus dem deutschen Reich und den besetzten Gebieten hier gebracht. Über eine Million Menschen.

Fast alle wurden fabrikmäßig in diesem Vernichtungslager umgebracht; die meisten gingen direkt von der Rampe den "Himmelsweg" entlang in die Gaskammern.
Der Guide Pjotr, der schon am Tag zuvor die Mädchen und Jungen über das Gelände des Stammlager des KZ Auschwitz geführt hatte, berichtete nüchtern aber ungeschönt das unfassbare.

Die Gesichter der Teilnehmer sagen mehr aus als Worte beschreiben können.

Am Donnerstag versuchte der Erklärer, das turbulente Leben im jüdischen Teil der Stadt Krakau, dem Kazimiez, das dort bis 1939 in guter Nachbarschaft mit der übrigen Gesellschaft pulsierte, auf zu zeigen. Mit dem, was man an den Vortagen erfahren hatte, gelang dies nur bedingt.

Nach dem Besuch des jüdischen Friedhofs in Krakau, den man auch den "traurigsten Friedhof der Welt nennt", weil kaum noch Menschen leben, die dort um ihre Vorfahren trauern können, ging es zum Wawel, dem alten polnischen Königssitz.

Dort hörten die Teilnehmer die Sage vom Stadtgründer Krak, seiner lieblichen Tochter Wanda, dem klugen Schusterjungen Dratewka und einem wütenden Drachen. Vor dem feuerspeienden Ungeheuer hatten sie keine Angst, gehörten sie doch fast ausnahmslos der Jugendfeuerwehr an...

Auf dem Wawel angekommen erfuhren sie, dass das Schloss trotz Brandschutzmaßnahmen 1595 abgebrannt war. Das unter den Dächern in großen Behältern deponierte Löschwasser konnte nicht genutzt werden - es brannte im Winter und das Löschwasser war eingefroren.

In der faschistischen Zeit hatte von hier aus Hans Frank als Generalgouverneur des besetzten Polens wie ein König geherrscht. Von Zeitgenossen wurde er „Schlächter von Polen“ oder „Judenschlächter von Krakau" genannt.

Als am 30.03.2018 es wieder nach Hause ging, waren alle erwachsenen Begleiter tief beeindruckt von den hervorragenden Mädchen und Jungen.

Thomas Thiele, Vorsitzender des Kreisjugendringes LDS hatte alles nötige gründlich vorbereitet. Mandy Muschka und Carsten Wiedemann waren ausgezeichnete Leiter der jungen Leute. Saskia Nösel und Jenifer Struck sorgten für den exakten Ablauf.

Jugendforum - Gedenkstättenfahrt
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