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Street-culture-projekt

Besuch am 10.05.2016 – ein Eindruck

Ich war etwas zu früh am Club des Stadtjugendringes KWh eingetroffen und erlebte mit, wie Kollegen des SJR mit Jugendlichen ihre Teilnahme an der „Flotten Notte“ in KWh planten.

Gerade als die Jungs mit Spaß die Schwimmkörper für ihr Floß ausprobierten stand eine Frau mit zwei Jungs aus einem Asylbewerberheim am Zaun und ich zeigte ihr den Weg zum Eingang des Clubs.

Die Frau war Ute Schilde, die Antragstellerin für das Projekt.

Inzwischen trafen weitere deutsche und ausländische Jugendliche und auch die Trainer Paula und Timur ein.
Die Begrüßung war herzlich und zeigte, dass die meisten sich von den Vorterminen kannten. „Neulinge“ wurden schnell in „den Kreis“ auf genommen – sogar ich alter Sack.

Paula und Timur hatten sich Dinge ausgedacht, die „Berührungsängste“ verscheuchten. Freerunner Moaiad baute einen Trainingsparcours auf, den die Mädchen und Jungen ausgieblig testeten.

Spannend wurde es bei der Akrobatik – hier mussten die Jugendlichen Grenzen überschreiten, sich vertrauen und auch körperlich berühren.

Es funktionierte so, wie es mit Jugendlichen in diesem Alter (14 – 20) immer funktioniert – und das ist keine Abwertung, im Gegenteil!

In der allgemeinen Chaotik hatten Paula und Timur ihr Ziel, die fast 20 Mädchen und Jungen gemeinsam agieren zu lassen, immer wieder die deutsche Sprache einzufordern, fest im Blick – und das mit nahezu grenzenloser Geduld und viel Verständnis.

Timur schaute über den Platz am Stadtjugendring auf die Jugendlichen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan, Jemen und Togo und freute sich, dass ich nicht bemerkt hatte, dass er kein Deutscher ist.

Als Kind kam er aus Weißrussland nach Deutschland. Er zeigte auf einen der Jungen aus der Gruppe. „Der hat meine Idee aufgegriffen. Er geht, um besser Deutsch zu lernen, in die Bibliothek und liest deutsche Bücher“. – So habe er es damals auch gemacht.

Als Uckermärker mit schlechtem Deutschunterricht wurde ich schlagartig unsicher. Aber Timur und „sein Trupp“ (den konnte ich mir nicht verkneifen) versprühten so viel Freude, Spaß – und Hoffnung…

Auf meinem Heimweg sah ich auf dem Fontaneplatz eine große Gruppe junger Menschen – ähnlich in dem Alter derjenigen, die ich eben gerade erlebt hatte – laut und schrill.

Projektbilder
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